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Sicherheit von PV-Anlagen: Welche Herausforderungen und Risiken gibt es bei Solaranlagen?

Detlef Krützfeldt

Von Beginn an ist Detlef Krützfeldt bei suncess und hat bereits seit 2016 Erfahrungen in der PV-Branche gesammelt. Er berät Kunden, die mit einer PV-Anlage ihre persönliche Energiewende in die Tat umsetzen wollen. Zudem teilt er sein Wissen in unserem Ratgeber-Bereich.

Wenn du dich mit PV-Anlagen beschäftigts, sollte nicht nur vom maximalen Stromertrag in Eigenproduktion träumen, sondern dich auch über Brandgefahr, Sturmschäden und die richtige Verkabelung informieren. Denn so harmlos Solarmodule auf den ersten Blick wirken und so selten Schäden auftreten – schlecht geplant oder unsachgemäß installiert können sie schnell zur Risikoquelle werden. Wer aber auf Qualität setzt, gut informiert ist und einige essenzielle Sicherheitsmaßnahmen beachtet, kann ruhig schlafen, während der Strom vom Dach fließt und die persönliche Energiewende vorantreibt.

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Material und die Montage durch einen Fachbetrieb sind die wichtigsten Faktoren, um Risiken bei der Installation von Solaranlagen zu vermeiden. Ein erfahrener Solarteur wird keine Installationen durchführen, die mit erheblichen Problemen einhergehen könnten, nur um den Auftrag zu bekommen.
  • Es gibt zahlreiche Normen und Vorschriften bei der Installation von PV-Anlagen. Achte darauf, dass du dich an ein Installationsunternehmen wendest, das bestens aufgestellt ist, um diese Standards zu erfüllen.
  • Um die Lebensdauer einer Solaranlage bestmöglich auszureizen, sind regelmäßige Wartungen sinnvoll. Hier können mögliche Gefahren frühzeitig erkannt werden – immerhin soll deine Anlage ja 20 Jahre oder länger Strom liefern, damit sie sich optimal lohnt.

Photovoltaikanlagen sind sicher – wenn die Qualität stimmt!

Eine Photovoltaikanlage ist nur so sicher wie ihre Montage. Wer hier sparen möchte, riskiert nicht nur Ertragsverluste, sondern auch ernsthafte Schäden am Gebäude. Besonders die Überprüfung der Eignung des Daches verdient Aufmerksamkeit. Ein weiteres mögliches Problemfeld sind Fehlmontagen durch unsachgemäße Befestigung oder mangelnde Windlastberechnung sowie ein Brandrisiko durch falsch verlegte Kabel.

Neben der Montage solltest du auch am Material selbst nicht sparen. Während hochwertige Komponenten jahrzehntelang verlässlich arbeiten, können billige Bauteile oder eine laienhafte Installation für böse Überraschungen sorgen. Besonders heikel wird es, wenn am falschen Ende gespart wird – etwa bei der Verkabelung oder den Steckverbindungen.

Du siehst also: Hinter einer PV-Anlage steckt weit mehr, als ein paar Module aufs Dach zu schrauben. Hier ist Strom mit hoher Gleichspannung im Einsatz, es geht um komplexe Montagesysteme und um die Antizipation von Witterungseinflüssen, die mit der Zeit ihren Tribut fordern. Wer sich auf eine unsachgemäße Installation und minderwertige Materialien verlässt, riskiert nicht nur Ausfälle, sondern auch ernsthafte Schäden.

Welche Schäden dies sein könnten und du mit regelmäßigen Wartungen dafür sorgen kannst, dass viele Risiken zur Sicherheit deiner PV-Anlage minimiert werden, schauen wir uns im Folgenden noch etwas näher an.

Brandgefahr bei PV-Anlagen reduzieren

Ein häufige Frage lautet: Kann eine PV-Anlage in Brand geraten? Die Antwort ist einfach: Ja, aber nur dann, wenn etwas schiefläuft. Laut einer Studie des Fraunhofer ISE verursachen weniger als 0,006 % aller PV-Anlagen Brände. Aber genau diese Brände einer Solaranlage entstehen fast immer durch Installationsfehler oder Materialmängel.

Besonders gefährlich sind schlecht befestigte oder minderwertige Steckverbindungen. Sie können mit der Zeit lose werden und kleine Lichtbögen verursachen – winzige elektrische Entladungen, die so heiß werden, dass sie umliegendes Material entzünden können. Auch defekte Kabelisolierungen sind ein Risiko, besonders wenn sie mit scharfen Kanten oder UV-Strahlung in Berührung kommen.

Die beste Prävention stellt eine fachgerechte Montage in Kombination mit einer regelmäßigen Wartung dar. Besonders wichtig sind Fehlerstrom-Schutzschalter (RCD) und Überspannungsschutz gemäß DIN EN 61643-11. Wer zusätzlich eine Thermografie-Inspektion durchführen lässt, kann frühzeitig erkennen, ob einzelne Module oder Kabel überhitzen.

Ein weiteres Sicherheitsplus sind Feuerwehrschalter gemäß DIN VDE 2100-420. Diese Abschaltvorrichtungen kappen im Brandfall die Gleichspannung direkt am Modul, sodass die Feuerwehr gefahrlos löschen kann.

Elektrische Sicherheit der Solaranlage

Ein denkbares Risiko bei einer unsachgemäß errichteten PV-Anlage sind Stromschläge. Während Wechselstrom im Haushalt auf 230 Volt begrenzt ist, arbeitet eine PV-Anlage mit bis zu 1.000 Volt Gleichspannung – und die kann lebensgefährlich sein.

Das Problem: Solarmodule erzeugen auch dann noch Strom, wenn der Wechselrichter ausgeschaltet ist. Besonders für Rettungskräfte oder Wartungspersonal kann das zur Gefahr werden. Deshalb sind Modul-Level-Power-Electronics (MLPE) oder spezielle Feuerwehrschalter essenziell. Sie ermöglichen es, die Spannung im Notfall direkt auf dem Dach zu reduzieren.

Wichtig ist außerdem eine eindeutige Kennzeichnung der PV-Anlage am Gebäude, damit Einsatzkräfte sofort wissen, worauf sie sich einstellen müssen. Die DIN 14095 regelt genau, welche Sicherheitsinformationen für Rettungskräfte einsehbar sein müssen.

PV-Anlagen auf Blitz, Sturm und Schnee vorbereiten

Eine PV-Anlage ist rund um die Uhr den Elementen ausgesetzt. Wind, Hagel, Blitzschlag – das volle Programm. Und obwohl moderne Module einiges aushalten, ist eine gute Planung entscheidend, um Risiken zu vermindern.

Der Blitzschutz ist Pflicht. Optimal ist es, wenn die PV-Anlage in ein bestehendes Blitzschutzsystem integriert wird. Dabei geht es nicht nur um den physischen Schaden eines Einschlags, sondern auch um Überspannungsschäden. Die Norm DIN EN 62305 gibt vor, wie das gemacht werden muss.

Sturm- und Schneelasten sind ebenfalls nicht zu unterschätzen. Wer in einer Region mit hohen Windlasten lebt, sollte darauf achten, dass die Module mit ausreichend Anpressdruck befestigt sind – sonst kann es passieren, dass sie vom Dach geweht werden. In schneereichen Gebieten sorgt die DIN EN 1991-1-3 zudem dafür, dass die Statik auch im Winter bei viel Schneefall stimmt. Es muss zudem darauf geachtet werden, dass die Last für das Dach auch bei Schneefall nicht zu hoch wird.

Warum regelmäßige Inspektionen für die Sicherheit unerlässlich sind

Eine Photovoltaikanlage ist zwar wartungsarm, aber nicht wartungsfrei. Über Jahre hinweg ist sie Wind, Wetter und Temperaturwechseln ausgesetzt – und genau das kann sich irgendwann bemerkbar machen. Lasst ihr eure Solaranlage regelmäßig warten, könnt ihr noch handeln, bevor es zu spät ist.

Es gibt viele kleine Dinge, die mit der Zeit passieren können: Steckverbindungen lockern sich, Kabelisolierungen werden spröde, und Schmutzablagerungen können die Leistung beeinträchtigen. Auch Module selbst sind nicht unverwundbar. Feine Mikrorisse in den Solarzellen, oft durch Temperaturschwankungen oder Hagelschlag verursacht, können nach und nach die Leistung mindern und die Lebensdauer verkürzen.

Besonders effektiv ist der Einsatz von Thermografie-Kameras, die überhitzte Komponenten sichtbar machen, noch bevor sie ausfallen. Auch eine Leistungsanalyse kann zeigen, ob ein Wechselrichter oder eine bestimmte Modulreihe schwächelt. Eine Wartung kann also nicht nur für mehr Sicherheit sorgen, sondern auch unnötige Performance-Verluste verhindern.

Versicherung und Haftung: Wer trägt die Verantwortung im Schadensfall?

Leider lässt es sich nicht erreichen, dass alle Risiken restlos beseitigt werden. Die Frage lautet dann: Wer haftet, wenn durch eine PV-Anlage bzw. an einer PV-Anlage ein Schaden entsteht? Die Antwort: Es kommt darauf an!

Installationsfehler fallen grundsätzlich unter die Gewährleistungspflicht des Solarbauers. Deshalb wird ein seriöses Unternehmen keine Empfehlung aussprechen, wenn es unüberwindbare Herausforderungen gibt.

Sturmschäden werden von der Wohngebäudeversicherung übernommen – aber nur, wenn die PV-Anlage explizit mitversichert ist. Auch andere Elementarschäden können ggf. von einer derartigen Versicherung abgedeckt werden.

Schon gewusst? Es gibt inzwischen auch spezielle Photovoltaik-Versicherungen, die z.B. auch Ertragsausfälle abdecken können. Hier sollte aber eine Einzelfallbetrachtung erfolgen, ob sich die Investition lohnt.

suncess sorgt für eine sichere Installation deiner Solaranlage

Du planst eine Solaranlage, aber hast noch einige Bedenken? Die können wir dir gerne nehmen, denn unsere Experten kennen sich mit allen Facetten aus, die bei der sicheren Installation einer Solaranlag zu beachten sind.

Allerdings sind pauschale Aussagen kaum möglich. Vereinbare also am besten zeitnah einen Beratungstermin und wir prüfen die Situation direkt bei dir vor Ort. So können wir Aussagen darüber treffen, ob die Installation einer Solaranlage auf deinem Dach ratsam ist und wie etwaige Restrisiken eliminiert werden können.

Über den Autor

Detlef Krützfeldt

Von Beginn an – seit Anfang 2022 – ist Detlef Krützfeldt bei suncess und hat bereits seit 2016 Erfahrungen in der PV-Branche gesammelt. Er berät Kunden, die mit einer PV-Anlage ihre persönliche Energiewende in die Tat umsetzen wollen. Zudem teilt er sein Wissen in unserem Ratgeber-Bereich.

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