Ausrichtung der Solaranlage: Welche Himmelsrichtung und welcher Winkel auf dem Dach sind optimal?
Detlef Krützfeldt
Von Beginn an ist Detlef Krützfeldt bei suncess und hat bereits seit 2016 Erfahrungen in der PV-Branche gesammelt. Er berät Kunden, die mit einer PV-Anlage ihre persönliche Energiewende in die Tat umsetzen wollen. Zudem teilt er sein Wissen in unserem Ratgeber-Bereich.
Die Ausrichtung der Solaranlage auf dem Dach entscheidet darüber, wie effizient du Strom aus dem Sonnenlicht gewinnen kannst. Die Frage lautet also: Wie richtest du die Module aus, um das Maximum an Energie zu gewinnen? Im Folgenden erklären wir die wichtigsten Aspekte, damit du gut informiert die beste PV-Lösung für dein Dach findest.
Das Wichtigste in Kürze
- Am meisten Strom erzeugen Solaranlagen, wenn sie in Richtung Süden ausgerichtet werden. Allerdings wird zur Mittagszeit typischerweise (zu) viel Strom erzeugt, der entweder gespeichert oder eingespeist werden muss.
- Dächer mit einer Ost-West-Ausrichtung erzeugen zwar weniger Strom über den gesamten Tag hinweg, decken jedoch Verbrauchsspitzen morgens und abends besser ab. Das macht sie besonders interessant, wenn du möglichst viel des erzeugten Stroms direkt selbst nutzen möchtest.
- Himmelsrichtung, Neigungswinkel und Verschattung sind wichtige Kriterien bei der Ausrichtung der Solaranlage. Aber heutzutage sind die technischen Möglichkeiten gegeben, um auch bei nicht perfekten Bedingungen den bestmöglichen Ertrag zu erhalten.
Die Süd-Ausrichtung von Solaranlagen sorgt für maximalen Ertrag
Eine PV-Anlage auf einem nach Süden ausgerichteten Dach erzeugt in einem vollen Jahr eine größere Menge an Strom wie eine gleichgroße PV-Anlage, die sich anteilig auf einem Ost- und West-Dach befindet. Schauen wir aber unter heutigen Rahmenbedingungen auf die Gesamt-Rentabilität einer PV-Anlage, gibt es noch weitere Faktoren zu beachten.
Damit meinen wir die sehr hohen Preise beim Stromanbieter – meist deutlich mehr als 30 ct pro Kilowattstunde – und die sehr niedrige Einspeisevergütung für Überschuss-Strom, der nicht selbst verbraucht werden kann: ca. 8 ct pro Kilowattstunde. Das heißt: Jede Kilowattstunde Solarstrom, die selbst verbraucht werden kann, ist fast viermal so wertvoll wie eine, die ins Netz eingespeist wird.
Ein Süd-Dach hat eine starke Erzeugungsspitze um die Mittagszeit. Zu der Tageszeit kann aber in vielen Haushalten gar nicht so viel Strom verbraucht werden, und auch ein passend ausgelegter Speicher ist bald voll. Ab dem Zeitpunkt geht der weiter erzeugte Solarstrom für kleines Geld ins Netz.
Die Ost-West-Ausrichtung optimiert den Eigenverbrauch
Falls dein Dach nach Osten und Westen ausgerichtet ist, brauchst du dir dennoch keine Sorgen zu machen. Ein Dach mit einer gleichgroßen PV-Anlage, auf eine östliche und eine westliche Dachseite verteilt, hat mittags eine weniger starke Erzeugungsspitze.
Die Ost-West-Ausrichtung führt zwar zu einem etwas geringeren Gesamtertrag (ca. 10 bis 20 Prozent weniger im Vergleich zur Süd-Ausrichtung), hat aber den Vorteil, dass sie den Eigenverbrauch optimiert: Morgens bekommst du schon früher Strom vom Ostdach, abends noch länger vom Westdach – das passt oft besser zu den typischen Verbrauchszeiten eines Haushalts und verlängert jeden Tag die Gesamtzeit der Stromerzeugung für deinen Eigenverbrauch.
Die wenigsten Dächer haben zudem eine exakte Süd- oder Ost-West-Ausrichtung. Der Azimutwinkel gibt an, in welche Himmelsrichtung deine Solaranlage ausgerichtet ist. Eine optimale Ausrichtung zeigt genau nach Süden – das entspricht einem Azimutwinkel von 0 Grad. Leichte Abweichungen, wie nach Südost (-45 Grad) oder Südwest (45 Grad), sind ebenfalls sehr effizient und beeinträchtigen den Ertrag nur minimal.
Doch selbst bei stärkeren Abweichungen, etwa Richtung Osten (-90 Grad) oder Westen (90 Grad), lässt sich noch etwa 80 Prozent des maximalen Stromertrags erzielen. So kannst du eine Solaranlage auf dem Dach optimal nutzen, auch wenn es nicht perfekt nach Süden zeigt.
Der richtige Neigungswinkel ist wichtig, aber kein K.O.-Kriterium
Neben der Ausrichtung spielt auch der Neigungswinkel der Solarmodule eine große Rolle. In Deutschland liegt der optimale Winkel zwischen 30 und 35 Grad. Bei diesen Werten treffen die Sonnenstrahlen möglichst senkrecht (d.h. im 90-Grad-Winkel) auf die Module, was die Stromproduktion maximiert.
Falls dein Dach einen anderen Winkel hat, ist das meist kein Problem. Abweichungen um einige Grad führen nur zu geringen Verlusten. In Norddeutschland, wo suncess tätig ist, braucht eine PV-Anlage z.B. allgemein einen etwas höheren Winkel. Amortisieren tut sich die Investition aber sowieso fast immer.
Schon gewusst? Bei Flachdächern wird mit speziellen Aufständerungen gearbeitet und du hast sogar die Wahl, ob die Module eher nach Süd oder eher noch Ost und West ausgerichtet sein sollen.
Verschattung der Solaranlage kann technisch minimiert werden
Ein Aspekt, den viele Solaranlagen-Betreiber zunächst nicht bedenken, sind Verschattungen. Bäume, Schornsteine oder Nachbarhäuser können die Leistung deiner Solaranlage beeinträchtigen. Selbst kleinere Schatten können den Ertrag einzelner Module oder sogar der gesamten Anlage mindern, wenn keine entsprechenden technischen Maßnahmen ergriffen werden.
Hier kommen moderne Lösungen ins Spiel: Leistungsoptimierer und Mikrowechselrichter können helfen, den Ertrag jedes einzelnen Moduls zu maximieren, selbst wenn Teile deiner Anlage zeitweise verschattet sind. Eine sorgfältige Planung durch Experten ist wichtig, um solche Schwachstellen frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden.
suncess berät dich hinsichtlich der Ausrichtung deiner Solaranlage
Wir können Dein Haus nicht drehen und die meisten Häuser haben natürlich weder eine genaue Süd- noch eine genaue Ost-West-Ausrichtung. Aber wir können mit Dir gemeinsam ermitteln, was das für Dein Dach und für Deinen Haushalt bedeuten kann.
Unsere Erfahrung wird zu deinem Vorteil – vor allem wenn es um die Berechnung verschiedener Alternativen, z.B. mit oder ohne Speicher, geht. Wir können dich transparent beraten, damit du eine sinnvolle Entscheidung triffst.
Über den Autor
Detlef Krützfeldt
Von Beginn an – seit Anfang 2022 – ist Detlef Krützfeldt bei suncess und hat bereits seit 2016 Erfahrungen in der PV-Branche gesammelt. Er berät Kunden, die mit einer PV-Anlage ihre persönliche Energiewende in die Tat umsetzen wollen. Zudem teilt er sein Wissen in unserem Ratgeber-Bereich.